Hybridhühner

Seit der Mensch Tiere und Pflanzen für seine eigene Zwecke züchtet, war er stets darauf bedacht die besten Eigenschaften zu verbessern. Der Zweck der Hybridzucht ist eine möglichst hohe Legeleistung, oder schnellwachsende Masthühner für die Fleischproduktion.

Ein Huhn welches beide Eigenschaften besitzt, gibt es noch nicht. Aber die Geflügelkonzerne arbeiten mit Hochdruck daran.

Hybridhühner bzw. Legehybride sind spezielle Kreuzungen, die aus vier verschiedenen Inzuchtlinien entstanden sind. Derartige Kreuzungen sind durch den so genannten Heterosis-Effekt deutlich leistungsfähiger als ihre Eltern. Aus welchen Kreuzungen die einzelnen Hochleistungshybriden entstehen ist ein streng gehütetes Geheimnis der jeweiligen Firmen. Legehybride sind Kunstprodukte und unter Anwendung moderner Zuchtmethoden und geplanter Selektion entstanden.

Hochspezialisierte Genetiker verbessern ständig die „Rezeptur“ und passen die Zucht effizient den ständig wechselnden Marktanforderungen an. Weltweit gibt es nur wenige Firmen, welche im Besitz einer patentierter „Rezeptur“ für die Produktion von solchen Hochleistungshühner sind. Diese Konzerne versorgen die Welt mit Elterntieren, die Nachkommen von diesen versorgen uns Menschen mit Eier und Fleisch. Das Hybridhuhn ist schlussendlich ein ganz raffiniertes Endprodukt. Mit diesen Tieren kann nicht mehr weiter gezüchtet werden, sie stehen am Ende ihrer genetischen Möglichkeit, die gewünschten Eigenschaften gehen verloren. Ich habe aber schon öfters eine Legehybride mit einem Maranshahn gekreuzt, die daraus entstanden Mix- Hennen zeigten eine durchaus beachtliche Legeleistung!

Legehybride sind wie gesagt Hochleistungstiere, die hauptsächlich für die Käfighaltung und auf optimale Legeleistung, Futterverwertung (niedrige Futterkosten je Ei) und Eischalenqualität gezüchtet worden sind. Die Tiere können in 12 Legemonaten ca. 300-330 Eier legen, nach dem ersten Jahr nimmt die Legeleistung der Hybriden rapide ab und sie werden daher nach 1-2 Jahren ( 68Wochen) durch neue Hennen ersetzt. Durch die enorme Legeleistung wird das Tier aber schnell ausgezehrt und dadurch krankheitsanfällig.

Hybridhühner sind ursprünglich nicht für die Kleintierhaltung im Freiauslauf gedacht, denn dort können sie nicht die Mengen an hochqualitativem Futter aufnehmen, welche sie für die hohe Legeleistung zwingend benötigen

Heute sind aber auch leistungsfähige, angepasste Hybridsorten mit attraktiven Federkleid für die Freilandhaltung erhältlich. Ausgesonderte Legehybride wurden früher in der Regel als Suppenhühner verkauft. Da der Markt für Suppenhühner aber stark zurückgegangen ist, werden die Hybride vermehrt nach dem Schlachten als Fleischabfall entsorgt oder endet als Zugabe in Hunde- oder Katzenfutter.